Grenzwerte

Vergleichswerte Luftleckage und Hinweise zu den Prüfbedingungen

Immer wieder kommt es bei der Dichtheitsprüfung zu Schwierigkeiten mit der messtechnischen Beschreibung des Begriffes „dicht“.
Die unten aufgeführten Vergleichswerte wurden aus den Vorgaben zusammengestellt, die wir in den letzten ca. 20 Jahren von unseren Kunden erhielten.
Wir weisen darauf hin, dass es sich bei diesen Werten lediglich um allgemeine Erfahrungswerte handelt, die sicher bei spezifischen Aufgabenstellungen differieren können. Besondere Beachtung erfordert dabei die Forderung „Benzindichtheit“ bei der in zunehmendem Maße die in den USA gültigen Gesamtemmissionsvorschriften Beachtung finden müssen.

Vergleichswerte Luftleckage

Charakteristik Luftleckage   Bemerkung
  von bis  
Wasserdichtheit 0,5 ccm/min 12 ccm/min  
Öldichtheit 0,6 ccm/min 4,5 ccm/min  
Benzindichtheit 0,1 ccm/min 3 ccm/min ältere Werte
  0,0006 ccm/min   aktueller Wert für den USA-Export

Ob diese Leckage mit Überdruck, mit Vakuum oder mithilfe von Gasnachweisverfahren geprüft wird, hängt in aller Regel von den Betriebsbedingungen des Produkts ab.

Idealerweise werden bei der Prüfung die tatsächlichen Einsatzbedingungen berücksichtigt. Dabei ist jedoch zu beachten, dass mit zunehmendem Druck die Reproduzierbarkeit einer Dichtheitsprüfung mit Luft zurückgeht.

Die Ursache hierfür liegt wesentlich in thermischen Vorgängen während des Füllens.

Bei der Dichtheitsprüfung mit Testgas haben thermische Effekte keinerlei Einfluss auf die Güte des Prüfergebnisses, sodass mit diesen Verfahren auch heiße oder thermisch empfindliche Teile problemlos geprüft werden können. Weiterhin sollten konstruktive Besonderheiten des Prüflings beachtet werden. So kann zum Beispiel durch einen hohen Prüfdruck eine elastische Dichtung im Prüfling so stark auf ihren Sitz gedrückt werden, dass dadurch eine vorhandene Beschädigung verschlossen und somit bei der Prüfung nicht erkannt wird. Verhärtet sich nun diese Dichtung durch Alterung, kann an solchen Fehlstellen im späteren Betrieb eine Leckage auftreten.

Wenn aus den oben genannten Gründen der Prüfdruck reduziert wird, muss bedacht werden, dass der Grenzwert entsprechend verschärft werden sollte.

In niedrigen Druckbereichen kann ein annähernd linearer Zusammenhang zwischen Prüfdruck und Leckrate hergestellt werden. Dies bedeutet: Ein Prüfling, der bei 5 bar wasserdicht sein soll und für den deshalb ein Grenzwert von 6 cm3/min festgelegt wurde, muss bei der Prüfung mit 1 bar auf eine Leckrate von 1,2 cm3/min geprüft werden.

Selbstverständlich müssen auch bei dieser Festlegung die oben dargestellten konstruktiven Besonderheiten berücksichtigt werden. Bei der Prüfung hermetisch dichter Teile von außen muss besonderes Augenmerk auf den Schlechtfall „Grobleckage“ gelegt werden. Bei solchen Prüfaufgaben darf der Füllvorgang keinesfalls ausschließlich zeitgesteuert durchgeführt werden, da sonst im Grobleckfall der Raum hinter der Leckstelle bereits während der Füllzeit auf den Prüfdruck gebracht wird und während der Messzeit keine Druckänderung mehr ermittelt werden kann.

Gleichgültig wie Ihre Prüfaufgabe lautet, wir bieten Ihnen kompetente Beratung mit Lösungsvorschlägen.

Wenn es unserer Meinung nach erforderlich ist, führen wir Vorversuche mit Ihren Prüflingen durch und stehen Ihnen auf Wunsch auch bereits in der Produktentwicklungsphase zur Verfügung.

Fordern Sie unsere Mitarbeit an unter: support@drwiesner.de


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